Am Christi Himmelfahrtswochenende fand das Race Around Niederösterreich (kurz RAN) statt. Dabei müssen die Teilnehmer eine 600 Kilometer mit über 6.000 Höhenmeter entlang Strecke entlang der Außengrenze von Niederösterreich bewältigen. Gestartet wird in Weitra, von dort geht es im Uhrzeigersinn nach Hohenau, anschließend zum Semmering und nach Ybbs und retour nach Weitra.
Das Rennen selber ist als 24 Stunden Bewerb konzipiert, wobei die Cut-Off Zeit bei 30 Stunden liegt und die schnellsten sehr viel weniger als 24 Stunden benötigen.
Gestartet wurde am Freitag dem 27.05 ab 16:00 Uhr, wobei die „langsameren“ Fahrer zu Beginn starten und die Favorisierten gegen Ende, Schlussfahrer war Christoph Strasser. Beim RAN benötigt jeder Starter auch ein Support-Team, das heißt ein Begleitfahrzeug, das während der 600 Kilometer nicht von der Seite weichen darf, speziell in den Nachtstunden.
Unser „Dauerbrenner“ bei diesem Rennen ist seit Jahren Florian Pack, der nach 2020 und 2021 zum dritten Mal am Start stand. Begleitet wurde er von Wolfgang Janisch und Daniel Maderbacher und Robert Gugatschka. Hier folgt nur eine kurze Zusammenfassung seiner Leistung, weiter unten findet ihr einen ausführlichen Rennbericht von Florian selbst: Florian ging um 16:28 in Rennen. Seine offizielle Endzeit beträgt 22:58 Stunden und liegt somit klar unter 24 Stunden. Damit wurde er in der Gesamtwertung Solo männlich hervorragender 27ter. Die Netto-Fahrtzeit betrug 21:52 Stunden, das heißt gesamt hat Florian gerade mal eine Stunde pausiert. Dadurch ergibt sich auch eine durchschnittliche (Netto) Geschwindigkeit von ca. 27,4 km/h.
Besonders beeindruckend ist auch die Leistungssteigerung von Florian in den letzten Jahren, hier die Daten zum Vergleich:
Wir gratulieren sehr herzlich zu dieser sensationellen Leistung!
Gewonnen hat das Rennen übrigens Christoph Strasser in einer neuen Rekordzeit von 16:36. Damit hat er seinen alten Rekord um knapp 20 Minuten verbessert.
Hier noch einige interessante Links zum Rennen und die Ergebnisse im Download.
Am Freitag, dem 27. Mai 2022 fiel der Startschuss zur vierten Auflage des RaceAroundNiederösterreich. Zum dritten Mal am Start, war mein Ziel die Zeit von 2021 mit 25:07 Stunden zu verbessern (Anm.: 2020 26:07 Stunden).
Um 16:28 Uhrstartete ich von Weitra aus im Uhrzeigersinn rund um Niederösterreich. Bei angenehmen warmen Wetterverhältnissen und mit Rückenwind konnte ich die ersten ca. 100 Kilometer in einem flotten Tempo starten und kam in einen guten Rhythmus. Danach setzte leichter Regen ein und die Straße wurde zunehmend nasser. Nach ca. 5,5 Stunden und 180 wurde mir die nasse und sehr rutschige Straße zum Verhängnis und es kam zum Sturz. Scheinbar knallte ich recht heftig mit dem Kopf und der Hüfte am Boden auf und konnte mich danach auch kurz nicht orientieren. Das stellte aber weiter kein Problem dar und ich konnte mich in kurzer Zeit wieder recht gut fangen. Technisch war das Problem jedoch größer. Schalt und Bremsgriff sowie Schaltauge mit Schaltwerk komplett verbogen. Dank meiner Crew, die sich perfekt um mich gekümmert haben, und zugleich mein Rad wieder fahrtüchtig gemacht haben, konnte ich die Fahrt nach ca. 20 Minuten fortsetzten.
Mit leichten Kopfschmerzen und geprellter Hüfte konnte ich zwar nicht mehr so viel Druck aufs Pedal bringen, aber es ging ganz ordentlich dahin. Nach 300 Kilometern der Halfwaypoint: Zeit - 9,5 Stunden / Schnitt - 31,5 km/h …es läuft recht gut, aber die Müdigkeit setzt mir stark zu.
Am Anstieg zum Semmering in Höhe Wimpassing überholt mich der um 3,5 Stunden später gestartete Mr. Ultracycling: Christoph Strasser. Da er aufs Bergrad wechselt, kann ich zurück überholen und es kommt zum kurzen Tratscherl mit ihm. Ich bin wieder voll motiviert und die Müdigkeit ist auch wie weg.
Um 5:46 Uhr und somit um 1,05 Stunden schneller als 2021 sind wir am Semmering und machen unseren Pflicht Stopp mit kurzem Interview. Mega happy über den Besuch von meinem 10-jährigen Sohn Sebastian (Anm. Uhrzeit 5:46!! am Semmering!!) und meinen Vorjahresbetreuern Martin Pötz und Ingrid Derler ging es voll motiviert weiter.
Nach kurzer Abfahrt über den Adlitzgraben kommt mit der „kalten Rinne“ nach 385 Kilometer das steilste Stück der Strecke mit 23%. Jetzt fehlt mir das 32er Ritzel, das sich nach dem Sturz nicht mehr schalten ließ, aber wirklich. Die weitere Strecke ist mit den vielen Höhenmetern und schnellen und nassen Abfahrten sehr fordernd. Dank perfekter Verpflegung und Motivierung meiner Crew läuft es gut, wenn auch die Müdigkeit immer wieder Probleme macht.
Es ist 10:25 Uhr, wir erreichen mit dem Wastl am Wald bei Kilometer 470 den höchsten Punkt der Strecke. Wieder ist viel Vorsicht geboten, da die lange Abfahrt sehr nass ist und ein Sturz eindeutig genug ist.
Pünktlich mit den Mittagsglocken erreichen wir nach 520 Kilometer Ybbs. Nur mehr 80 Kilometer, aber die haben's mit 1.300 Höhenmeter wirklich in sich. Nach meiner Berechnung könnte sich eine top Zeit ausgehen und ich versuche zu drücken was geht. Die letzten Hügel fordern mir die letzten Körner ab, aber aufsparen brauch ich nichts. Es könnte sich tatsächlich eine Zeit von unter 23h ausgehen. Jetzt ist es an der Zeit alles rauszulassen und mein Garmin zeigt Werte von über 250W an.
Mega happy und zufrieden erreiche ich das Ziel nach 22:58h Fahrzeit. 2h9min schneller als 2021 – Ziel eindeutig erreicht, yess!!
An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Crew herzlich bedanken, ohne die solch ein Rennen gar nicht möglich wäre. Mit Maderbacher Daniel und Janisch Wolfgang waren zwei RC-Birkfeld Mitglieder an Board sowie mein Schwager Gugatschka Robert der vom ersten Rennen mit dabei ist.
Herzlichen Dank nochmals!!