3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer am (Zeitfahr-)Rad und 42,195 Kilometer laufen. Viele können mit diesen Distanzen vermutlich nicht viel anfangen, für Triathleten ist es das Traumziel diese Herausforderung an einem Tag (Anm. in Wirklichkeit geht es meistens eher Richtung einem 1/3 Tag) zu bewältigen. Kurz gesagt, einen Ironman zu finishen. Speziell Bewohner unserer Alpenrepublik haben das Ziel die magischen Worte "You are an Ironman" beim Ironman-Austria in Klagenfurt zu hören.
Der Ironman in Klagenfurt ist mittlerweile ein Fixpunkt in der Ironman-Racingseries. In einem „normalen“ Jahr starten hier bis zu 4.000 Triathletinnen und Triathleten. Geschwommen wird im Wörthersee, danach geht es auf die Radstrecke, hier wartet unter anderem ein Teilstück auf der S37 und der legendäre Rupertiberg. Abschließend stellen sich die TeilnehmerInnen einem Marathon zwischen der Klagenfurter Altstadt und Krumpendorf.
Aufgrund der Corona-Vorschriften und der Corona bedingten Verschiebung des Rennens in den Herbst (Anm. ansonsten findet es am ersten Juli Wochenende statt) standen heuer „nur“ 1.500 AthletInnen am Ufer des Wörthersees um vor dem Start der österreichischen Nationalhymne zu lauschen. Einer von ihnen war Christian Weißenbacher.
Wie, so vielen AthletInnen, wollte Christian schon 2020 sein Ironman Austria Debüt feiern. Doch aus bekannten Gründen gab es 2020 keinen Bewerb und so hatte er ein Jahr mehr Zeit um an sich und seinem Material zu feilen. Das sollte sich bezahlt machen.
Das Rennen
Weißi ging gegen 07:15 Uhr ins Rennen. Das Schwimmen ist bekanntlich ja nicht seine stärkste Disziplin, dennoch konnte er hier eine ganz passable Leistung und für ihn zufriedenstellende, Leistung abliefern und ging nach 01:09:30 Stunden aus dem Wasser. Zu diesem Zeitpunkt lag er in seiner Altersklasse auf dem 60 Platz. Kleiner Spoiler; ab jetzt sollte es nur mehr nach vorne gehen.
Am Rad fand er gleich zu Beginn einen Mitstreiter aus Russland, der ähnliche Werte fahren konnte und somit war er zumindest bis St. Veit an der Glan nicht ganz alleine. Kurze Info; auf Triathlon Langdistanzen gilt ein Windschattenverbot, das heißt es muss ein Mindestabstand von 12 Metern eingehalten werden. In St. Veit musste Weißi den Russen dann ziehen lassen, da ihm das Tempo etwas zu hoch war (und dem Russen zu niedrig). Auf der Radstrecke holte er weiter Position um Position auf. Unter anderem traf er auf dem Rupertiberg auch seinen Kollegen vom ersten Teil der Radstrecke wieder. Die veranschlagte Leistung war anscheinend doch zu hoch. Am Ende der Radstrecke standen 04:47:33 Stunden, bei 180 Kilometer mit ca. 1.500 Höhenmeter eine beachtliche Leistung und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von knapp 38 km/h! In seiner Altersklasse die 12. beste Radzeit.
Beim abschließenden Laufen startete Weißi extrem schnell, die ersten Kilometer wurden mit einer Pace um die 03:50 bewältigt. Doch auch mit Fortdauer des Rennens wurde er nicht beträchtlich langsamer und blieb konstant auf hohem Tempo. Ein großer Motivationsfaktor waren, neben den unzähligen Mitstreitern, die er einsammeln konnte, auch die Marathonzeit von RC-Kollegen Stefan Heil der es vor zwei Wochen schaffte einen Langdistanz-Marathon Sub 3 zu finishen. Natürlich musste Weißi diese Zeit zertrümmern und so schloss er den Marathon nach 42,195 schmerzhaften Kilometern mit einer Endzeit von 02:51:44 Stunden ab.
Am Ende eines ereignisreichen und gewaltig starken Tages steht eine Gesamtzeit von unter 9 Stunden bzw. 08:57:55 Stunden! Das brachte ihn auf Platz 4 in seiner Altersklasse und Rang 34 in der Gesamtwertung, inklusiver aller gestartet Profis.
Einmal mehr konnte Weißi unter Beweis stellen aus welchem (Triathlon)-Holz er geschnitzt ist, wir gratulieren und verneigen uns.